Newsletter April 2024

Hamburg: Sozialkaufhäuser müssen schließen

Hör-Beitrag vom Deutschlandfunk

Zeitlich fiel dieser Beitrag zusammen mit unserer Jahrestagung letzte Woche In Frankfurt. Genau dieses Missverhältnis zwischen der steigenden Notwendigkeit für Orte der Wiederverwendung und der zunehmend schwindenden Beschäftigungsförderung im Finanzierungsmix der Gebrauchtwaren-Kaufhäuser war unser Thema!

Als Verband sozial und gemeinwohlorientierten Secondhand Kaufhäuser wollen wir nicht dem auslaufenden Finanzierungsmodell SOZIALKAUFHAUS hinterherjammern, wir wollen das Konzept erneuern und dabei helfen uns für zukunftsweisende Kooperationen aufzustellen.

Jahrestagung 2024

Impressionen von unserer Jahrestagung

QUALITÄT und DOKUMENTATION werden immer wichtiger*

Das Thema unserer diesjährigen Re-Use Netzwerk-Veranstaltung war die lokale Stärkung von Re-Use vor Ort. Im anstehenden Umbruch zur Kreislaufwirtschaft ist die Wiederverwendung eine wichtiger Baustein.

Hierfür bedarf es aktuell in vielen unserer Unternehmen einer Um-Orientierung von der vordringlich sozialen Ausrichtung hin zu einer Professionalisierung unserer Leistungen in (Abfall-) wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht.

Die Secondhand Kaufhäuser bieten gute Entwicklungspotentiale für die Erfüllung von Wiederverwendungsquoten lokaler Abfallrahmenrichtlinien. Sie tragen bereits seit vielen Jahrzehnten zur Abfallvermeidung und zur „Vorbereitung der Wiederverwendung“ bei, was öffentlich-rechtliche Entsorger, die auf die Beseitigung und Recycling ausgerichtet sind, nicht leisten können.

Wir müssen uns also nach Aussen ebenso wie nach Innen so aufstellen, dass wir attraktiv für Kunden und neue, jüngere Mitarbeiter:innen werden und als zuverlässige Partner von Kommunen und anderen Partnern der Wirtschaft wahrgenommen werden können.

Hierzu gab es vielerlei Anregungen und Informationen. Der Austausch und die  gemeinsame Exploration wie die Wiederverwendung durch innovative Kooperationengestärkt werden kann, wurden von den Beteiligten als inspirierend und hilfreich erlebt.

Die Besichtigung des Kaufhauses NEUFUNDLAND der GWR in Frankfurt bot einen praktischen und passenden Abschluß der Tagung.

*Aus dem Vortrag von Dr. Henning Wilts vom Wuppertal Institut, zu den „Rahmenbedingungen für attraktive Partnerschaften in der Abfallwirtschaft“

Letzte Neuigkeiten von rreuse

(europaweites Netzwerk der Re-Use Unternehmen) zur Diskussion von Systemen der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR), zB. für Textilien, im Einklang mit der Abfallhierarchie einer europäischen Abfall-Rahmenrichtlinie

In ihrem LinkedIn Kommentar (s.u.) werden folgende Punkte der Diskussion bemängelt :

1) Das Fehlen einer klaren Bestimmung, die soziale Unternehmen in die Steuerung von EPR-Systemen einbezieht.

2) Die Möglichkeit für die Mitgliedstaaten, von Betreibern sozialer Wiederverwendungssystemen die Zahlung der EPR-Gebühr zu verlangen.

💡 Auf der Tagung des Rates „Umwelt“ am 25. März fand eine Orientierungsdebatte über die #WasteFrameworkDirective statt, bei der viele EU-Minister die Bedeutung der #socialeconomy bei der Wiederverwendung von Textilien anerkannten und versprachen, „die Rolle der sozialwirtschaftlichen Einrichtungen zu respektieren und zu stärken“.

❗ Nichtsdestotrotz gibt es in dem jüngsten Entwurf, der derzeit von der #CounciloftheEU diskutiert wird, zwei kritische Bedenken, die die Fähigkeit von Sozialunternehmen, eine Kreislaufwirtschaft für Alt- und Alttextilien zu schaffen, ernsthaft gefährden könnten.

🤝 Fehlen eines inklusiven Governance-Rahmens: Der Ausschluss von Akteuren der zirkulären Wertschöpfungskette – wie #socialenterprises und #municipalities – von der Steuerung von EPR-Systemen wird zu einem monopolistischen Verhalten der Erzeuger führen und das Erreichen höherer #reuse Sätze verhindern.

💸 Kostendeckung für Betreiber sozialer Wiederverwendung: Die Erhebung von EPR-Gebühren von Akteuren der Sozialwirtschaft im Bereich der Wiederverwendung von Textilien widerspricht dem Konzept#EPR Systemen, indem Sozialunternehmen für die #overproduction von Kleidung bezahlt werden, die sie nicht hergestellt haben, anstatt Unterstützung zur Deckung der Kosten von Wiederverwendungsaktivitäten zu erhalten.

🌐 Aus diesem Grund fordern wir die Vertreter der Mitgliedstaaten nachdrücklich auf, die nachdrückliche Unterstützung ihrer Minister für die Sozialwirtschaft in konkrete Formulierungen innerhalb der Allgemeinen Ausrichtung des Rates umzusetzen, damit Sozialunternehmen in die Lage versetzt werden, eine inklusivere und kreislauforientiertere Zukunft für unsere ausrangierten und gespendeten#textiles zu schaffen.

Re-Use Einführungsseminare I und II : Umgang mit Kund:innen im Verkauf und der Annahme

Der Kundenorientierung kommt auch im Re-Use Betrieb eine steigende Bedeutung zu.  An die Orte der Wiederverwendung kommen die Kundinnen mit verschiedensten Fragen und Serviceanforderungen.  Im freundlichen Kontakt mit den Mitarbeitenden entscheiden sich nicht nur, welche und wieviel Spenden gebracht angeboten werden, sondern auch, ob auch man Gebrauchtwaren-Kund:in wird.
Die beiden Veranstaltungen richten sich insbesondere an Mitarbeitende im Re-Use, die bislang noch keine oder wenig Erfahrung im Umgang mit der Kundschaft erwerben konnten,  zB. als Qualifizierungsmassnahme für die Gruppe der Beschäftigten nach §16i im Secondhand Kaufhaus.
Sie können einzeln oder beide als vertiefend besucht werden.
Wir bieten die Inhalte in leichter Sprache und in spielerischer interaktiver Form an.  Die Referentin Daniela Kaminski verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Secondhand Handel und ist geübt in der Vermittlung der Inhalte an Menschen, die eher bildungsfern sind.

WIr haben eine Menge Ideen unser Netzwerk für den Social Media Auftritt zu nutzen. Dafür benötigen wir eure Hilfe!

 

  • Wir würden gerne Schätzchen der Woche platzieren!
    Sendet uns bitte wöchentlich Bilder eurer ausgefallensten Ware an marketing@reusedeutschland.org – wir posten dann das kurioseste und/oder schönste Schnäppchen einmal die Woche mit Angabe eures Kaufhauses auf unseren Social Media Kanälen. Euer Bonus: Eine super Möglichkeit auf euer Unternehmen aufmerksam zu machen.
  • Wir würden gerne euch und euer Unternehmen vorstellen!
    Dazu senden wir in Kürze einen Interview-Fragebogen und würden uns freuen wenn Ihr daran teilnehmt.
  • Wir stellen einmal im Monat Social Media Vorlagen für eure eigenen Kanäle zur Verfügung die die Endkunden erreichen und den Nachhaltigkeitsgedanken stärken.
  • … und natürlich freuen wir uns wenn Ihr unsere Beiträge teilt – nur so erreichen wir eine größtmögliche Audience

Unser Stammtisch

Wie jeden Monat im und für das Re-Use Netzwerk:

Eure aktuellen Themen besprechen wir in monatlicher Runde beim

Stammtisch für Geschäftsführer:innen im Re-Use, Betriebsleiter und andere Führungskräfte, sowie solche die es waren werden wollen und nur dem Namen nach nicht sind:

jeden letzten Mittwoch im Monat, 10 – 11h!

Noch nicht dabei? Dann sendet bitte eine Mail an office@reusedeutschland zur Freischaltung!