Re-Use Deutschland
„Re-Use Deutschland“ startete als bundesweite Dachmarke im September 2021 mit 33 Betrieben, um das Thema und die gesamte Branche nach vorne zu bringen. Ziel von „Re-Use Deutschland“ ist es, Secondhand systematisch aus der Nische (‚Schmuddelecke‘) herauszuholen und in der Mitte der Gesellschaft zu verankern. Die grundlegenden Standards von Produkten des Qualitätssiegels „Re-Use Deutschland“ gewährleisten ein gutes Kauferlebnis für Kund*innen, Entsorgungssicherheit für Spender*innen und faire Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden. Damit wird diese hochwertige Art der Abfallvermeidung auch für die Zusammenarbeit mit Kommunen in der Abfallbewirtschaftung zukunftsfähig und immer interessanter. Darüber hinaus wurde so erstmals ein starker bundesweiter Verbund eingerichtet, der die Interessen der Secondhand-Kaufhäuser vertritt.
Das Re-Use, die Wiederverwendung von Produkten, ist in aller Munde. Bevor funktionsfähige Waren im Müll landen, können sie wieder verwendet werden. Auch große Konzerne haben dieses Thema der Nachhaltigkeit für sich bereits entdeckt, meist als „Vintage“ von hochpreisigen Marken- bis hin zu Luxusprodukten.
Dabei wird oft übersehen, dass es bereits seit Jahrzehnten mit rund 500 gemeinwohlorientierten Secondhand-Kaufhäusern in Deutschland eine leistungsfähige Struktur gibt, die dafür sorgt, dass weniger Müll entsteht.
Die Betriebe sind bislang wenig vernetzt und sehr heterogen und individuell aufgestellt. Die Wurzeln der Kaufhäuser liegen oft im sozial-karitativen Bereich.
Der Marktanteil der Second-Hand-Häuser in Deutschland, also der Gebrauchtwarenhäuser am Gesamtumsatz des Einzelhandels, liegt im europäischen Vergleich weit zurück.
Dabei erbringen Sie auf einer Fläche von ca. 200.000 qm mit rund 250.000 Tonnen wiederverwerteter Kleidung, Hausrat, Fahrrädern, Büchern, Möbel etc., sowie der Sicherung von 20.000 Arbeitsplätzen in der Sozialwirtschaft einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag in den Bereichen Arbeit, Ressourcenerhalt und Gesundheitsförderung.
Was in Belgien „De Kringwinkel“ heißt, ist „Revital“ in Österreich oder „Ressourcerie“ in Frankreich, „Kringloop“ in Holland; diese und weitere Verbände in Finnland, Irland und Griechenland sind wiederum im Dachverband „rreuse Europa“ zusammengeschlossen. Mit „Re-Use Deutschland“ geht die bundesweite Dachmarke für Wiederverwendung an den Start. Sie ergänzt damit die europäische Landkarte anderer erfolgreicher Re-Use Dachmarken.